Wahlprüfsteine zur Verkehrspolitik der Kommunalwahl in Braunschweig 2021

Eine Arbeit des VCD Braunschweig

10. Lieferverkehr

Fragestellung

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SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

SPD

Wir wollen mit allen Betroffenen eine effiziente und leistungsfähige City-Logistik entwickeln mit dem Ziel der CO2-Neutralität. Dazu wollen wir die Entwicklung von erforderlichen Umschlagstellen fördern.

Den genannten Modellprojekten stehen wir positiv gegenüber und wollen, dass diese in die Entwicklung einer modernen City-Logistik einbezogen werden.

 

CDU

Eine Großstadt wie Braunschweig, die als Dienstleistungs- und Einkaufsstatt attraktiv sein und bleiben möchte, wird immer einen gewissen Anteil an Anliefer- und Transportverkehr haben. Eine verbesserte Wirkung auf die Umwelt werden wir schon alleine dadurch erreichen, dass auch der Transportverkehr von den Maßnahmen zur Verkehrsverbesserung wie gut ausgebauten Straßen und einer technologiebasierten Verkehrsführung profitiert.

Die vielfach beschriebene „letzte Meile“ stellt viele Großstädte auf der ganzen Welt vor große Herausforderungen. Die Stadt Braunschweig betreibt deshalb schon seit einiger Zeit ein Modellprojekt zum Thema Lieferverkehr und -verteilung. Als CDU stehen wir diesem Projekt und den darin gewonnenen Erkenntnissen grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings muss eindeutig analysiert werden, welche Unternehmensstränge bei der Umsetzung am Ende abgedeckt werden können. So sind Lasten- oder Lieferfahrräder beispielsweise doch eher nur im Innenstadtbereich einsetzbar. Und nicht alles ist mit einem Liefer- oder Lastenfahrrad transportierbar. Gleiches gilt für die Lagerkapazitäten in einem zentralen Verteilzentrum. Deren Einsatz ist sicherlich ein interessanter Bereich, den es noch weiter zu testen gilt, um Erfahrungen und Nutzenerkenntnisse in der passgenauen Ausgestaltung für Braunschweig zu sammeln.
Grundsätzlich lässt sich auch bei dieser letzten Fragestellung festhalten, dass wir nicht auf eine Bevormundung der Braunschweigerinnen und Braunschweiger setzen. Dennoch sind wir gerne bereit, anlassbezogen über angepasste Planungen und Veränderungen zu diskutieren. Und schlussendlich wird die technologische Entwicklung großen Anteil daran haben, den Verkehr in unserer Stadt sicherer und ökologischer zu gestalten. Diesen Innovationen stehen wir offen gegenüber und erwarten sie in einer Stadt der Wissenschaft wie Braunschweig sogar explizit.

 

SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

GRÜNE

Wir warten aktuell gespannt auf die Ergebnisse einer von der Verwaltung in Auftrag gegebenen “Mobilitäts- und Logistikstudie für die Braunschweiger Innenstadt” und wünschen uns, dass die Ergebnisse dieser Studie der Auftakt für eine Neuausrichtung der Lieferverkehre in der Innenstadt und den Wohnquartieren sein können. Dabei zeigen die Erfahrungen aus anderen Städten, dass der Einsatz von Lastenrädern auf der sog. letzten Meile sowohl wirtschaftlich als auch verkehrlich gut umsetzbar ist. Auch kleinere und dezentrale Verteilzentren, sog. Micro hubs, wurden in anderen Städten schon erfolgreich etabliert und sollten auch in Braunschweig eingeführt werden.

Besonders sinnvoll scheint dabei die Einrichtung einer koordinierten Citylogistik, bei der Lager- und Verteilzentren für die letzte Meile von unterschiedlichen Lieferdienstleistern gemeinsam genutzt werden. Dabei müssen wir aber darauf achten, dass sich die Konflikte durch die Lieferverkehre nicht von den Fahrbahnen auf die Geh- und Radwege verlagern. Moderne Lastenräder, die sich auch für den professionellen Waren- und Gütertransport eignen, sind groß und brauchen entsprechend Platz. Mit einem Ausbau dieser Angebote muss also auch zwingend ein Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr einhergehen. Auch die Einbeziehung von Straßenbahnen in die City-Logistik. z.B. mit "Gepäckwagen" ist denkbar und sollte zumindest ernsthaft geprüft werden.

BIBS

• Güter auf die Bahn!
• Anlieferungen zum Heizkraftwerk nur über die Schienenanbindung – keine Lkws
• Kein Rückbau von Gleisanlagen – Reservierung der Flächen für zunehmenden Bahnverkehr
• Gebührenerhebung für die Nutzung von Diesel-Lkws im Stadtgebiet
• Projektförderung für klimaschützende City-Logistik („Mini-HUBs“)
• Planung und Bau von mindestens vier Güterverteilzentren für die Umladung zwischen Bahn und Citylogistik
• Planung von neuen Gleisanschlüssen für die Industrie
• Anbindung der Standorte von Volkswagen Werk BS an das Schienennetz bis in das Logistikzentrum Harvesse - Güterverkehr zwischen den Produktionsstandorten grundsätzlich über die Schiene
• Ein Forschungsprojekt zur Nutzung der Stadtbahnlinien für die Güterfeinverteilung
• Fortsetzung und Ausbau der Förderung von Lastenrädern und Fahrradanhängern für Gewerbe und Privatleute
Siehe auch am Anfang unter „Vision“. "



LINKE

In Zeiten des boomenden Online-Handels wirkt sich die Liberalisierung des Paketmarktes besonders stark aus – statt einem Transporter der Deutschen Post fahren nun Abend für Abend mindestens 5 verschiedene Paketdienste durch die Wohngebiete, und ihre schlecht bezahlten, unter Zeitdruck stehenden Fahrer:innen parken in ihrer Not an den unmöglichsten Orten. Durch diese Vielfalt verpufft auch die eigentlich schöne Idee der Abholstationen. Im Gegensatz zu den LKW, die als rollende Lager große Einkaufsmärkte und Betriebe beliefern, stellen diese Transporter ein völlig unnötiges Problem dar.

Nichtsdestotrotz – natürlich ist es nötig, die Symptome zu bekämpfen, zentrale Anliefer-Hubs einzurichten, von denen aus die entsprechenden Güter dann mit alternativen Transportmitteln weitertransportiert werden können. Solche Ansätze müssen gefördert werden.




SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

FDP

Die FDP setzt sich für ein modernes City-Logistiksystem ein und will in Planungen zukünftig die Logistik besser berücksichtigen.





PARTEI

Als Bringdienste sowie Paketzustellerinnen fungieren in Zukunft süße Nutrias. Diese haben wir durch massenhafte Vermehrung sowieso zu viele. Diese pussierlichen Tierchen können durch die Oker und den Burggraben schnelle Wege übers Wasser nutzen.

Wir wissen nicht ob Nutrias Fahrrad fahren können aber: Ausprobieren kann man es ja mal.






VOLT

Damit Braunschweig bis 2030 klimaneutral werden kann, müssen Einzelhandel, regionale Unternehmen und Paketdienstleister dabei unterstützt werden, ihre Logistik mithilfe innovativer Ansätze neu zu organisieren. Viele Geschäfte und Betriebe sind auf den Lieferverkehr oder einen Firmenwagen angewiesen, um ihre Leistungen anbieten zu können. Die Elektrifizierung des Fuhrparks ist aus Kostengründen und wegen mangelnder Ladeinfrastruktur für viele Unternehmer*innen keine Option.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Paketzustellung in der Stadt zukünftig mit Mikro-Verteilzentren (City-Hubs) organisiert wird. Von dort können Lieferungen umweltfreundlich, zum Beispiel per Lastenrad, an die Kund*innen ausgeliefert werden. Für diese Zentren sollen attraktive Flächen zur Verfügung gestellt werden. Abholstationen können direkt in die Verteilzentren integriert werden. Die Nutzung soll dabei mit Auflagen zu einer umweltfreundlichen Belieferung und Kooperation mit anderen Unternehmen verbunden sein. Mittelfristig soll der Lieferverkehr in Braunschweig nur noch mit emissionsfreien Fahrzeugen erlaubt sein.

Die Belieferung des Einzelhandels soll vereinfacht werden, indem Parkplätze in Lieferzonen umgewidmet werden. Dadurch wird der Verkehrsfluss verbessert und es steigt die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen. Lieferungen sollen wenn möglich zu Nebenverkehrszeiten erfolgen. Die Stadt soll Anreize für eine Kooperation der Zulieferer schaffen, um Lehrfahrten und unnötige Wege zu vermeiden.

Für regionale Unternehmen und Handwerksbetriebe können E-Lastenräder als Ergänzung zu oder sogar als Ersatz für große Fahrzeugen dienen. Die Anschaffung von Lastenrädern und bei besonderem Bedarf auch Elektrofahrzeugen soll von der Stadt gefördert werden. Außerdem soll es Beratungsangebote geben, die Unternehmer*innen bei der Umsetzung von modernen Mobilitätskonzepten unterstützen.




Piraten

Wir stehen allen Modellprojekten sehr positiv gegenüber, sofern damit motorisierter Verkehr reduziert wird. Dies gilt für gewerbliche und private Adressaten des Lieferverkehrs. Effiziente Lieferverkehre im gewerblichen Bereich sind in erster Linie betriebswirtschaftlich zu lösen. Für Privatkunden ist zu überlegen, ob durch Verteilzentren eine Bündelung der Lieferungen verschiedener Logistikdienstleister erfolgen kann, die auf der so genannten letzten Meile gemeinsam ausgeliefert werden.

Der Ausbau von Paketstationen sowie alternativen Abholmöglichkeiten trägt ebenfalls zur Reduzierung von notwendigen Fahrten bis vor die Haustür bei. Das Kundenverhalten ist hierbei der wesentliche Faktor.







SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

KasparHaller

Diese Projekte sollten vom Modellprojekt zum Standard werden.




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