5. Fortbewegung zu Fuß
Fragestellung
- Im ISEK wird die Entwicklung einer Fußverkehrsstrategie empfohlen: stärkere Berücksichtigung des Zufußgehens als elementare Form der Mobilität.
- Welche Rolle spielen Fußgänger*innen in der Verkehrspolitik Ihrer Partei?
- Welche konkreten Maßnahmen werden Sie umsetzen, um den Fußverkehr in Braunschweig zu fördern?
SPD
CDU
GRÜNE
BIBS
LINKE
FDP
die Partei
Volt
Piraten
Kaspar Haller
SPD
Der Fußverkehr ist eine nachhaltige Verkehrsform und ist in der Mobilitätskette unverzichtbarer und wesentlicher Bestandteil.
Fußgänger:innen wollen wir eine sichere und komfortable Verkehrsteilnahme ermöglichen.
Zu den konkreten Maßnahmen gehören:
• Ausweitung von verkehrsberuhigten Bereichen für Mischverkehre in der ganzen Stadt.
• Erhöhung des Flächenanteils für den Fußverkehr.
• Bauliche Maßnahmen für die räumliche Trennung von Fuß- und Radwegen.
• Optimierung der Ampelschaltungen für Fußgänger:innen einschließlich der Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
• Qualitative Verbesserung von Fußwegen.
• Umbau der beiden am Hauptbahnhof vorhandenen Tunnel zu einer Querungsmöglichkeit des Bahnhofes.
CDU
Leider muss festgehalten werden, dass Fußgänger momentan keine sie vertretende Lobbygruppe haben. Deshalb darf der Fußgängerverkehr bei städtischen Planungen nicht vernachlässigt werden, dies kann zum Beispiel über die in der Frage angesprochene Fußverkehrsstrategie aus dem ISEK geschehen. Denn ein durchdachter, gut angelegter Fußgängerverkehr macht unsere Stadt lebenswert.
Im Hinblick auf das Jahr 2030 sind für Braunschweig als florierende Großstadt und einer stark angewachsenen älteren Gesellschaft gut und sicher ausgebaute Fußwege unabdingbar. Deshalb werden wir als CDU Braunschweig bei Sanierungen und Neuanlagen von Flächen sicherstellen, dass die verschiedenen Interessen berücksichtigt werden – das schließt die Fußgänger explizit mit ein.
Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass der Fußverkehr als selbstverständliche Option gestärkt wird. Fußwege werden im Zuge von Sanierungen oder Flächenumbaumaßnahmen sicher und attraktiv ausgebaut und die Gehwegeführung an Mobilitätverknüpfungspunkten und sogenannten Fußwegetrassen angeschlossen. Als eine weitere geeignete Maßnahme sehen wir die Umwidmung ausgewählter Fußwege in Wohlfühlbereiche an, die den Fußgängerverkehr stärken und mit Sitzgelegenheiten o.ä. zum Verweilen einladen und damit den öffentlichen Raum zusätzlich beleben.
SPD
CDU
GRÜNE
BIBS
LINKE
FDP
die Partei
Volt
Piraten
Kaspar Haller
GRÜNE
Sowohl im öffentlichen Diskurs als auch bei uns in der Partei spielt erfreulicherweise das Zufußgehen eine immer größere Rolle. Die Mobilitätswende braucht das Zufußgehen und sie braucht eine Stadtplanung, die es den Menschen ermöglicht, einen größeren Anteil von Wegen als bislang zu Fuß zurücklegen zu können. Das Ziel sollte, wie oben bereits dargelegt, die 15-Minuten-Stadt sein, in der alle Alltagswege zu Fuß zurückgelegt werden können.
Gehwegverbindungen sollen dabei nicht dem übrigen Verkehr untergeordnet, sondern ohne vermeidbare Umwege priorisiert geführt werden. Die im ISEK enthaltene Fußverkehrsstrategie begrüßen wir ausdrücklich. Sie muss aus unserer Sicht zwingend einhergehen mit einer Diskussion um eine gerechtere Verteilung der Verkehrsflächen, damit Zu-Fuß- Gehende ein Netz von einladenden Premiumgehwegen vorfinden, dass ähnlich wie die Velorouten beim Radverkehr, die wichtigsten Ziele miteinander verbindet. Dabei sind für uns die Beschaffenheit der Gehwege sowie deren Dimensionierung ebenso wichtige Aspekte wie deren Trassierung. Die Trennwirkung von Straßen müssen verringert werden, um die Vernetzung von Quartieren zu verbessern. Konkret kann dies durch Mittelinseln und/oder Temporeduzierung des KFZ-Verkehrs erfolgen.
BIBS
• Es sollen mindestens zwei Millionen Euro jährlich für Verbesserungen für Fußgänger:innen eingesetzt werden
• Planung von Gehwegen und Plätzen nach den Empfehlungen des FUSS e. V.
• Plätze und Gehwege werden weitgehend durch Bäume beschattet
• zum Überqueren breiter Straßen werden in kurzen Abständen Aufstellflächen in der Straßenmitte eingerichtet
• barrierefreie Gestaltung (u. a. Bordsteinabsenkung auf null, Riffelsteine für Blinde und alle Haltestellen barrierefrei)
• Ampeln werden idealerweise abhängig vom restlichen Autoverkehrsaufkommen so viel wie möglich abgeschaltet
• E-Roller, die auf Gehwegen im Wege liegen oder stehen, werden auf Aufforderung umgehend entfernt
• ein zuverlässiger Winterdienst für Fußwege und Übergänge ist sicherzustellen und ausreichend zu kontrollieren
• Bei Umbauten und Erneuerungen werden die Gehwege „schöner“ gestaltet, wie z. B. in Berlin. Dort werden Funktionsbereiche in Abgrenzung zu den eigentlichen Gehwegen in hübschem Kleinpflaster gestaltet (um Laternen, Ampeln, Stromkästen herum, nah an Hauswänden, Sicherheitsstreifen zur Straße).
Soviel wie möglich werden Randstreifen entsiegelt und bepflanzt.
Außerdem haben wir eine Aktion zu Rundumgrün angedacht.
LINKE
Wir brauchen barrierefreie Gehwege im gesamten Stadtgebiet und geeignete bauliche Maßnahmen bei Flächen mit historischer Pflasterung.
Die Fußgängerzone soll schrittweise ausgeweitet werden, in einem nächsten Schritt auf die Casparistraße.
Das gesamte Straßennetz muss systematisch auf die Notwendigkeit von Querungsmöglichkeiten für den Fußverkehr überprüft und die daraus abgeleiteten notwendigen baulichen Maßnahmen umgesetzt werden.
Der ruhende KFZ-Verkehr soll konsequent kontrolliert werden im Hinblick auf die Behinderung des Fußverkehrs.
Insgesamt brauchen wir eine Umverteilung von Flächen vom MIV hin zu klima- und umweltfreundlichen Verkehrsarten.
SPD
CDU
GRÜNE
BIBS
LINKE
FDP
die Partei
Volt
Piraten
Kaspar Haller
FDP
Der Fußverkehr in Braunschweig muss stärker berücksichtigt werden, vor allem bei der Neuplanung von Straßen ist es wichtig den Fußverkehr als eigenständigen Verkehrsträger zu be-trachten. Jeder Bürger ist irgendwann einmal Fußgänger, darum muss der Fußverkehr be-sonders im Verkehrsentwicklungskonzept der Stadt Braunschweig betrachtet werden.
PARTEI
Im ISEK wird die Entwicklung einer Fußverkehrsstrategie empfohlen: stärkere Berücksichtigung des Zufußgehens als elementare Form der Mobilität.
Fußgängerinnen sind uns ausgesprochen wichtig, sie bilden ein Großteil unserer Wählerinnen und auch wir gehen oft zu Fuß. Um diese Art der Mobilität noch attraktiver zu machen, fordern wir eine breit angelegte Informationskampagne über die zahlreichen Vorteile. Bspw. ist zu Fuß gehen die einzige Art der Fortbewegung, bei der man seinen Führerschein nicht verlieren kann. Außerdem lässt sich ein Wegbier zu Fuß besser genießen als im Auto.
VOLT
Die Fortbewegung zu Fuß ist die natürlichste und einfachste Art der Mobilität. Zusätzlich ist sie gesundheitsfördernd und erhöht die Lebensqualität. Damit ist der Fußverkehr auch die nachhaltigste Fortbewegungsart. Alle Verkehrsbeteiligten legen zumindest einen Teil ihrer Wege zu Fuß zurück, unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel – dennoch wird in Braunschweig Fußgänger*innen oft nur ein kleiner Randstreifen entlang großer Autostraßen gewährt. Wir setzen uns dafür ein, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen und sorgen dafür, dass der Fußverkehr nicht immer nur ein Nebengedanke der Verkehrsplanung ist, sondern ein integraler Teil davon.
Dafür fordern wir direkte Maßnahmen, die zu einer höheren Sicherheit und einer vollständigen Barrierefreiheit führen, und indirekte Maßnahmen, die die Attraktivität der Fußwege und ihrer Umgebung erhöhen. Grundlegend notwendig sind zum einen breite Gehwege. Diese sorgen nicht nur für eine höhere Sicherheit, sondern ermöglichen auch Menschen mit Kinderwagen, Gehhilfen oder Rollstühlen eine unkomplizierte Nutzung des städtischen Verkehrsraumes. Dies muss im Neubau mitgedacht werden und kann im Bestand zum Beispiel durch die Schaffung separater Radwege gewährleistet werden. Zusätzlich muss aber auch dafür gesorgt werden, dass vorhandene Wege nicht durch Lieferverkehr, Fahrräder oder E-Scooter blockiert werden. Dafür müssen alternative Parkmöglichkeiten geschaffen und die bestehenden Parkregeln stärker kontrolliert werden, um die Passierbarkeit der Wege zu garantieren.
Außerdem muss die Fortbewegung zu Fuß in einer deutlich angenehmeren Umgebung stattfinden. Maßnahmen wie Fassadenbegrünung, das Begrünen versiegelter Flächen und die Reduktion von Umgebungs- und Verkehrslärm erhöhen die Attraktivität des Fußverkehrs enorm. Eine weitere Maßnahme ist ein übersichtliches Wegweisersystem, wie es zum Beispiel die spanische Stadt Pontevedra hat. Diese Stadt, welche inzwischen als Vorzeigestadt für eine moderne Gestaltung des Fußverkehrs gilt, hat einen Wegeplan entwickelt, der ähnlich einem ÖPNV-Fahrplan, die Distanz zwischen verschiedenen wichtigen Orten in Fußminuten anzeigt. Kombiniert mit mehreren Wegweisern, kann so ein Plan auch in Braunschweig ortsfremde Menschen zum Zufußgehen ermutigen.
Piraten
Die Braunschweiger Innenstadt entwickelt sich immer mehr zu einer Begegnungsstätte und hat ihren ursprünglichen Charakter als Einkaufsmeile, welche mit dem PKW erreichbar sein muss, längst verloren. Die gestiegene Zahl der Außengastronomie, die immer mehr zum Verweilen einlädt, sowie die zahlreichen Events in der Innenstadt sind in den Vordergrund gerutscht. Kleine Oasen in Form von Pocket Parks entstehen und auch Kunst erhält immer mehr Platz in der Innenstadt. Die bereits erwähnten Schutzkreuzungen, die Geschwindigkeitsreduzierung und der verringerte MIV durch nur noch einspurige Verkehrsführung führen automatisch für zu einer angenehmeren Situation für die Zufußgehenden. Durch Reduzierung von angrenzenden Rad- und Fußwegen reduzieren sich Konflikte und ein besseres Miteinander entstehen. Zusätzlich müssen mehr Sitzgelegenheiten ohne Konsum, Trinkwasserbrunnen und Spielplätze geschaffen werden, die zum Verweilen einladen und die Teilhabe am innerstädtischen Miteinander gewährleisten. Wir PIRATEN Braunschweig sehen als logische Konsequenz aus allen genannten Maßnahmen Braunschweig zukünftig als eine autofreie Innenstadt.
SPD
CDU
GRÜNE
BIBS
LINKE
FDP
die Partei
Volt
Piraten
Kaspar Haller
KasparHaller
Ich selbst erledige beinah alle meine Erledigungen in der Innenstadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Hier sind Sicherheit und Komfort die Maßgeblichen Bausteine. Die Konzepte von der Stadt der kurzen Wege bedeuten auch eine Anpassung und Einschätzung an der Lebensrealität unserer Stadt und den Nutzern. Um mehr Menschen zum Zufußgehen zu bewegen, werde ich die Aufenthaltsqualität erhöhen: mehr Wasser und Grün in die Stadt zurückholen. Die Oker und viele Grüne Inseln gehören wieder erschlossen und integriert. Deshalb werde ich die Oker in die Stadt führen und zugänglicher machen, z.B. durch kleine, begrünte Erlebnis- und Erholungsorte, die im Einklang mit der bestehenden Flora und Fauna entstehen und zum Verweilen einladen. In Deutschland und Europa gibt es zahlreiche Beispielstädte, die als Orientierungshilfe dienen können.