Wahlprüfsteine zur Verkehrspolitik der Kommunalwahl in Braunschweig 2021

Eine Arbeit des VCD Braunschweig

9. Parksuch- und Durchgangsverkehr

Fragestellung

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SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

SPD

Wir wollen Parksuchverkehre durch eine stadtweite Parkraumbewirtschaftung und ein verbessertes Parkraummanagement vermindern. Die Durchgangsverkehre wollen wir langfristig durch verkehrslenkende Maßnahmen reduzieren, die Hand in Hand mit den anderen Verbesserungen im öffentlichen Straßenraum einhergehen.

CDU

Braunschweig ist eine attraktive Einkaufs- und Erlebnisstadt im Herzen unserer Region. Gleichzeitig bieten die Unternehmen in unserer Stadt unzähligen Braunschweigerinnen und Braunschweigern, aber auch vielen Menschen aus dem Umland eine Arbeit. Damit sind auch nicht unerhebliche Parksuch- und Durchgangsverkehre verbunden, die sich zwar minimieren, aber nicht gänzlich ausschließen lassen. Maßnahmen zur vollständigen Vermeidung von Parksuch- und Durchgangsverkehr wäre gleichbedeutend mit dem Aus für den Einzelhandel in unserer Stadt und für zahlreiche Unternehmen.

Die dennoch sinnvolle Reduzierung werden wir durch ein durchdachtes und intelligentes Parkmanagement schaffen, in dessen Rahmen die Ausschöpfung des vorhandenen Parkraums ein wesentlicher Punkt ist. Wir werden analysieren, ob der bestehende Parkraum ausreicht, oder angepasst werden muss. Jede Verkehrsart, auch der Autoverkehr, hat seine Daseinsberechtigung und muss dementsprechend ein attraktives Angebot erhalten. Weniger Parkraum sollte nicht entstehen.

In der nun zu Ende gehenden Wahlperiode hat sich unsere Ratsfraktion verstärkt für eine Reduzierung der Parksuchverkehre eingesetzt. Als CDU vertreten wir die Auffassung, dass diese dringend verbessert oder im besten Fall ganz vermieden werden müssen. Deshalb hat unsere Ratsfraktion bereits im Jahr 2017 im Wirtschaftsausschuss einen Antrag zur Unterstützung des Braunschweiger Start-ups AIPARK eingebracht. Inhalt des Antrages war es, anhand von intelligenten Sensorlösungen den Parkverkehr zu digitalisieren und damit den Parksuchverkehr zu minimieren.

Es besteht dringender Handlungsbedarf in Form eines innovativen Parkraumkonzeptes, um die Parksuchzeiten zu optimieren und eine langfristige Lösung für Braunschweig zu erhalten. Dazu sollten auch zukünftig innovative Ideen und Forschungsprojekte unterstützend genutzt werden.

SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

GRÜNE

Wir haben im Rat bereits das Thema einer Reduzierung des Verkehrs im Magniviertel aufgegriffen und könnten uns sehr gut vorstellen, hier ein erstes Pilotprojekt für ein autofreies bzw. autoarmes Quartier in der Innendstadt zu starten, das auf andere Quartiere übertragen werden kann. Darüber hinaus stellt Durchgangsverkehr in der Innenstadt ein nicht notwendiges Verkehrsaufkommen dar.
Für uns sind daher die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Entfernung dieses Durchgangsverkehrs notwendig. Dabei sollen selbstverständlich keine Einschränkungen für Menschen, die die Innenstadt zum Wohnen, Einkaufen oder Arbeiten erreichen wollen oder müssen, entstehen. Durch ein geringeres Aufkommen an Durchgangsverkehr könnte sich der Verkehrsfluss insgesamt verbessern, sodass die Erreichbarkeit von Zielen in der Innenstadt verbessert wird. Hierfür gibt es international gute Beispiele, die sich auch auf Braunschweig übertragen lassen.

BIBS

Es sollte eine App geben, die den knapper werdenden Parkraum zuteilt und die Autofahrenden auf kürzestem Wege dorthin lotst (oder besser noch, sie überzeugt, dass sie besser mit dem Umweltverbund fahren sollten, weil eh kein Parkplatz frei ist)


LINKE

Wie bereits dargelegt, wird die Situation nur über eine Reduzierung der KFZ-Dichte unter der Einwohnerschaft und der Zahl der Besucher:innen, die mit dem eigenen PKW die Innenstadt aufsuchen, zu entspannen sein. Darüber hinaus sollte zumindest für die Innenstadt der KFZ-Verkehr durch eine entsprechende Beschilderung, aber natürlich auch über digitale Medien (Smartphone-App, Navi) auf dem kürzesten Wege in die Parkhäuser gelenkt werden. Für Durchgangsverkehr muss es unattraktiv gemacht werden, Abkürzungen durch Wohngebiete zu nehmen. (Im Stadtkern ist aber fast alles „Wohngebiet“.) Hierfür kann man Ampelschaltungen nutzen, Einbahnstraßenregelungen, in kleineren Straßen aber durchaus auch Fahrbahnschwellen.



SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

FDP

Wie schon gesagt strebt die FDP ein modernes digitales Verkehrsmanagement an, und glaubt durch moderne Sharingsysteme Verkehre zu vermeiden.





PARTEI

Da in Zukunft alle nur noch Wolters-Express fahren, können wir alle Autos des Stadtgebietes für eine Installation des Künstlers Nam Yun Paik zur Verfügung stellen. Diese wird dann als Mahnmal für Verkehrsunfälle auf dem Harz und Heide Gelände aufgestellt.






VOLT

Um den Durchgangsverkehr in der Braunschweiger Innenstadt und den Wohngebieten zu verringern, sehen wir das Modell der niederländischen Stadt Houten als sehr geeignet an.

Dort gibt es bereits seit den 1970ern einen verstärkten Fokus auf das Radfahren in der Stadtplanung. Einen zentralen Teil der Verkehrsplanung in Houten macht der Umgang mit Autoverkehr in der Gemeinde aus. Um von einem Stadtteil in einen anderen zu gelangen, müssen Autos hier über einen Rundweg fahren, der einmal um die Gemeinde führt. Dadurch bleibt der Stadtkern von lautem Durchgangsverkehr verschont. Gleichzeitig ermöglichen Rad und Fußwege direkte und einfache Verbindungen zwischen den verschiedenen Bezirken.

Wir erwarten, dass der Braunschweiger Ring eine ähnliche Funktion wie der Rundweg in Houten bieten kann und eine ausreichende Alternative zum Durchgangsverkehr durch die Innenstadt und die umliegenden Wohngebiete darstellt. Durch die Umwidmung von Spuren der mehrspurigen Straßen innerhalb der Okerumflut für den Radverkehr und eine konsequente Senkung der Maximalgeschwindigkeit innerhalb des Rings und in Wohngebieten auf 30 km/h wird der Autoverkehr verringert. Gleichzeitig erhöht diese Maßnahme auch die Sicherheit und senkt die Anzahl verletzter und toter Verkehrsteilnehmer*innen.

Die Verringerung des Parksuchverkehrs wird am Besten erreicht, indem Alternativen zum Parken von Pkws innerhalb der Stadt geschaffen werden. Dazu gehören die bereits beschriebenen Maßnahmen zur Förderung von Fuß-, Rad- und ÖPNV. Zusätzlich können Angebote wie Park&Ride-Parkplätze außerhalb der Stadt und die Nutzung intelligenter Parkleitsysteme den Parksuchverkehr deutlich verringern.




Piraten

Wir fordern die Park-and-Ride-Konzepte an die autofreie Innenstadt anzupassen. Für die dann noch notwendigen Besucherverkehre sind die Parkhäuser weiterhin erreichbar, die nachts auch den Anwohnern mit PKW zur Verfügung gestellt werden können.
Neue Wohngebiete sollen autofrei geplant werden und Quartiersgaragen vorsehen. Bestehende Wohngebiete sollen durch Modalfilter von Durchgangsverkehr befreit werden. Flächendeckendes Einrichten von Anwohnerparken mit Kosten in angemessener Höhe sowie ein attraktiver ÖPNV werden den Bestand an privaten Kfz erheblich reduzieren und somit den Bedarf an Parkplätzen sowie die Notwendigkeit des Suchverkehrs reduzieren.






SPD CDU GRÜNE BIBS LINKE FDP die Partei Volt Piraten Kaspar Haller

KasparHaller

Siehe oben.




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